Atemendes Bocholt = Grünes Bocholt

Die Stadt Bocholt trägt in ihrem Stadtwappen die Buche. Auf der Homepage der Stadt wird damit geworben, dass Bocholt im Grünen liegt. Doch im kreisweiten Vergleich hat Bocholt den geringsten Waldanteil. Ausgehend von einem sich zunehmend verstärkenden Klimawandel, muss Bocholt hier aufforsten. Eine atmende Stadt braucht mehr Grün, braucht mehr Bäume, die für gute Luft und Atmosphäre sorgen. Menschen in Städten suchen das Grün auf, sie wollen mehr Natur in den Städten. Damit Bocholt auch zukünftig atmen kann und damit für junge Menschen attraktiv wird, schlage ich folgende Maßnahmen zur Begrünung Bocholts vor:
– nach dem Vorbild der einstigen innerdeutschen Grenze, zieht sich ein grünes Band durch Bocholt entlang der Trasse, die bislang für den Nordring freigehalten wurde. Diese Trasse wird begrünt und steht damit dem Autoverkehr nicht mehr zur Verfügung. Bocholt wird schon mehr als verträglich durch Individualverkehr belastet. Der Bau einer weiteren Hochgeschwindigkeitsstraße führt zu noch mehr Autoverkehr und belastet die Bocholter mit Abgasen und Lärm. Ein grünes Band durch Bocholt ist ein starkes Zeichen für eine atmende Stadt.
– In der Innenstadt müssen mehr Bäume gepflanzt werden, die das Mikroklima verbessern. Bäume filtern die Luft, sie sorgen für Sauerstoff und Schatten. Sie bieten Tieren einen Lebensraum. Und sie sorgen für ein Klima des Wohlfühlens. Das ist wissenschaftlich erwiesen. Städte sind umso attraktiver für Menschen, je mehr alte Bäume sie aufweisen.
– die Stadt bemüht sich mehr um den Erhalt alter Bäume. Diese ehrwürdigen Geschöpfe sollen auch noch von unseren Enkeln bestaunt werden.
– im Randbereich der Stadt pflanzt die Stadt Hecken als Windschutz (Klimawandel) und als Lebensraum für (bedrohte) Tiere. Hecken gehörten früher ganz selbstverständlich zur Münsterländer Parklandschaft, nun sind sie größtenteils verschwunden.
– neue Siedlungen werden in den Planungen als nachhaltige Wohngebiete konzipiert. Sie sollen energieautark werden und über gemeinsame Anbauflächen für die Bewohner verfügen. Auf diesen Flächen erfolgt der Anbau von Obst und Gemüse, und es werden Kleintiere (Hühner, Bienen, Schafe) zur Selbstversorgung gehalten. Menschen, die unabhängiger von der Lebensmittelindustrie leben, die sich teilweise selbst mit Lebensmitteln versorgen können, leben ein zufriedeneres Leben. Über Solaranlagen (Wasser, Photovoltaik) und durch Niedrigenergiehäuser (mit natürlichen, nachwachsenden Dämmmaterialien wie Hanf) ist die Siedlung energieautark.
– Bocholt ist eine Stadt der Radfahrer. Vieles ist schon sehr gut, doch manches kann noch besser. Die Ampelanlagen sollten so geschaltet sein, dass Radfahrer mit durchschnittlichen Geschwindigkeiten eine “grüne Welle” haben, und nicht die überlegenden Autofahrer.
– elektrische Autos dürfen auch die Buslinien benutzen und parken auf allen öffentlichen Parkplätzen frei; für alle Autos mit Verbrennungsmotoren wird parken deutlich teuer, damit in der atmenden Stadt die Luft noch besser wird.
– an den Zufahrtsstraßen zur Innenstadt werden “Park-&Ride-Parkplätze” eingerichtet. Dort können die auswärtigen Besucher ihre Fahrzeuge abstellen, um dann auf Busse oder Leihfahrräder umzusteigen. Diese P&R-Parkplätze könnten bspw. an der Dingdener Straße (Höhe Handelshof), Münsterstraße (Höhe FH) und an der Werther Straße (Alte Molkerei) eingerichtet werden. Damit wird der Individualverkehr zunehmend aus der Stadt herausgehalten, und Fußgänger und Radfahrer atmen auf.
– auf allen öffentlichen Gebäuden werden die Dachflächen begrünt. Fassade lassen sich mit Wildem Wein beranken. Auch damit wird Bocholt zur atmenden Stadt.
– Plastik und Plastikmüll ist ein weltweites Problem. Die Stadt setzt Anreize für die Bocholter Geschäftswelt (nach dem Billerbecker Vorbild) auf Plastiktüten vollends zu verzichten.