Zukunftsstadt Bocholt: Sport treiben für ein langes und gesundes Leben

Bocholt (PID).   Egal ob Spazieren, Wandern, Skilanglauf oder Radfahren – Wer sich bewegt, bleibt fit. Und es ist nie zu spät damit anzufangen. So lautete der Tenor der des Zukunftsstadt-Themenabends „Gesund leben, aktiv bleiben, alt werden!“ am Montag, 25. September 2017. Professor Dr. Wildor Hollmann und Professor Dr. Stefan Schneider von der Sporthochschule Köln erklärten rund 200 Besucherinnen und Besuchern die Zusammenhänge von Bewegung, Körper und Psyche.

Gründe, warum der menschliche Körper altert, gibt es viele. Laut Professor Dr. Hollmann liege dies unter anderem an einen unbekannten Blutfaktor oder an generalisierten Entzündungs-Entscheidungen. Je älter der Mensch werde, desto bedeutender sei außerdem die genetische Veranlagung. Sport könne jedoch die Alterungsprozesse verlangsamen.


Prof. Dr. Hollmann gibt Ratschläge für ein langes Leben. (Foto: Derksen)

Der 92-jährige Wissenschaftler erklärte dazu, dass gemäßigtes Ausdauertraining, wie Spazieren oder Wandern, wichtig für die inneren Organe, gemäßigtes Krafttraining für den äußeren Körperaufbau wichtig sei.

Sport bremst Fortgang von Demenzerkrankungen

Sport hätte eine weitere positive Auswirkung auf dem Körper. Bei körperlicher Bewegung würden neue Gehirnzellen intensiver gebildet, so Hollmann. Durch Spaziergänge könne man so auch den Fortgang von Demenzerkrankungen bremsen.

Um die positiven Effekte von Bewegung im Gehirn ging es auch beim zweiten Hauptredner des Abends. Laut Professor Dr. Stefan Schneider sind der Körper und die Seele untrennbar miteinander verbunden. Da körperliche Aktivität das Gehirn entspanne, sei Sport auch eine Maßnahme zur Stressbewältigung.

„Dünger für’s Gehirn“

Eine Studie hätte gezeigt, dass bei körperlicher Belastung das Protein „BDNF“ ausgeschüttet wird. Dies sei ein „Dünger für’s Gehirn“, so Schneider. „Je fitter man ist, umso höher ist auch das kognitive Vermögen“, sagte Schneider. Dies gelte sowohl für Kinder, die durch Sport einen höheren Leistungsschnitt erreichen könnten, als auch für ältere Menschen. Es sei nie zu spät, mit dem Sport anzufangen.

Die gleichen Erkenntnisse trugen Ronald van Tol und Karlijn van Beest von der Gelderse Sportfederatie (Gelderländische Sportförderation) Arnheim vor. Sie entwickeln derzeit eine App, mit der an Demenz Erkrankte Bewegungen machen können, um so den Krankheits-Prozess zu verlangsamen. Abschließend konnten sich die Besucherinnen und Besucher noch über verschiedene Bewegungsangebote für ältere Menschen informieren.

Thema wird im Projekt Zukunftsstadt weiter verfolgt

„Wir haben ein rundum positives Feedback bekommen“, resümierte Zukunftsstadt-Koordinator Reinhardt te Uhle den Themenabend. Die Resonanz zeige, dass das Thema „Bewegung im Alter“ ein Thema sei, welches weiter im Projekt „Zukunftstadt Bocholt 2030+“ verfolgt werden müsse.

Die Themenreihe „Gesundheit und Bewegung“ wird im Oktober mit einem zweiten Highlight fortgesetzt. Am Samstag, 14. Oktober 2017, wird Professor Dr. Ingo Froböse von der Deutschen Sporthochschule Köln, ebenfalls ein weltweit anerkannter Wissenschaftler, in Bocholt auftreten und zum Thema „Fitness und Gesundheit fängt vor der Haustür an“ sprechen. In einem zweiten Schwerpunkt wird sich Froböse mit Gesundheitsförderung in Betrieben und Unternehmen beschäftigen.